Regina Pauli spricht über Weiterbildung in der Diakonie

In Zusammenarbeit mit dem Bistum St.Gallen und der evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen lancieren wir einen Zertifikatslehrgang für Diakonie-Mitarbeitende. Lehrgangsleiterin, Regina Pauli, Erwachsenenbildnerin FA und Sozialdiakonin TDS, erzählt im Interview, warum eine solche Weiterbildung wichtig ist.

Regina Pauli, Leiterin CAS Diakonie-Entwicklung

Regina Pauli, Leiterin CAS Diakonie-Entwicklung

Regina Pauli, warum ist Diakonie wichtig?
Diakonie gehört mit zum Wesen der Kirche und hat eine lange Tradition in der Kirche. Es geht darum, dass sich Kirche nicht nur im engeren Sinne als theologische Instanz, sondern auch über ihr soziales Engagement definiert. Die Kirche nimmt damit soziale Verantwortung wahr. Vor Ort setzen sich diakonische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür ein, dass sich der Geist des Christentums in der Qualität des Zusammenlebens zeigt. Oft geht es auch darum, sozialen Missständen aktiv und tatkräftig entgegen zu wirken.

Weshalb braucht es eine Hochschulweiterbildung für Diakonie-Mitarbeitende?
Diakonie-Mitarbeitende haben einen professionellen Anspruch für ihr Arbeitsfeld. Sich an einer Fachhochschule in einem kompakten Lehrgang Fach- und Methoden-Wissen aneignen zu können, bildet für die Teilnehmenden eine fundierte Erweiterung ihrer Grundlagen. Zudem profitieren sie von der Erfahrung und vom Know-how der Lehrbeauftragten, die auf Gebieten Fachspezialisten sind, welche unabdingbar für die Gemeinwesenarbeit sind. Und natürlich auch vom Austausch mit den Mitstudierenden, die im selben Arbeitskontext tätig sind.

Welches sind die Kernpunkte dieser Weiterbildung?
Der Lehrgang ist entlang der wichtigsten Kernpunkte in der Diakonie aufgebaut. Jedes Modul ist einem Schwerpunktthema gewidmet. So beschäftigen wir uns beispielsweise mit den aktuellen Brennpunkten der Gesellschaft. Wir betrachten das System „Kirche“ sowie die Möglichkeiten und Methoden der Gemeinwesenarbeit im kirchlichen Lebensraum. Wichtig ist uns (auch), dass die Lehrgangsbesuchenden Werkzeuge für ihren Auftrag im Sozialraum Kirche erhalten. In einer konkreten Projektarbeit aus dem eigenen Arbeitsumfeld, wenden sie deshalb das Gelernte an.

An wen richtet sich das Weiterbildungsangebot?
Mit diesem Weiterbildungsangebot richten wir uns an alle kirchlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, so wie an ehrenamtlich Engagierte und Mitarbeitende in der Sozialen Arbeit im kirchlichen Umfeld. An der Weiterbildung teilnehmen können alle Interessierten – unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit – die den Modulinhalten zustimmen und die Zulassungsbedingungen erfüllen.

Was möchten Sie den Teilnehmenden weitergeben?
Mir ist wichtig, dass die Absolventinnen und Absolventen dieses Lehrgangs an Sicherheit gewinnen in ihrer Tätigkeit in der Diakonie und sich mit anderen Akteuren in der Sozialarbeit vernetzen. Erlangen von Sicherheit in der Auswahl, Erarbeitung und Platzierung von Möglichkeiten, die zur Lösung von anstehenden Herausforderungen beitragen. Ich bin überzeugt, dass Lehrgangsabgänger mit frischem Engagement, und neuem Blick ihre Arbeit und ihr Wirken im eigenen Umfeld erweitern werden.