Über 140 Studierende aus insgesamt zwölf Weiterbildungs-Masterprogrammen haben kürzlich ihren erfolgreichen Studienabschluss im St.Galler Pfalzkeller gefeiert. Bei so vielen Diplomandinnen und Diplomanden durfte das Weiterbildungszentrum grad zwei Feiern ausrichten.
Sprungbrett für die Zukunft
An der ersten Feier vom 4. Dezember hielt der St. Galler Kantonsratspräsident Markus Straub die Festrede. Er gratulierte den Diplomandinnen und Diplomanden zu ihrem Abschluss. Nun sei ein wichtiger Meilenstein in der beruflichen Weiterentwicklung erreicht. „Nutzen Sie das erworbene Wissen als Sprungbrett in eine spannende Zukunft.“ Ein wichtiges Anliegen sei ihm aber, dass sie der Ostschweiz treu blieben. Der Fachkräftemangel sei auch hier ein Thema und mit seinem attraktiven Bildungsangebot wolle der Kanton St.Gallen diesem Trend entgegenwirken. Straub gab den Diplomandinnen und Diplomanden einige Empfehlungen mit auf den Weg: „Folgen Sie Ihren Interessen, seien Sie leidenschaftlich und freuen Sie sich auch über den Erfolg anderer. Sorgen Sie für eine Balance zwischen Beruflichem und Privatem. Pflegen Sie Ihr privates Umfeld und Freundschaften.“ Zum Abschluss seiner Festrede hielt Straub fest: „Als ehemaliger Student der FHS St.Gallen versichere ich Ihnen, dass sich Bildung lohnt.“ Nicht nur wegen des dazugewonnen Wissens, sondern auch wegen des Netzwerks: „Ihre Abschlussklasse setzt sich aus vielen Persönlichkeiten zusammen. Nutzen Sie diese Bekanntschaften und profitieren Sie voneinander im Berufsalltag.“
Schlaues mit dem Wissen anfangen
Am Donnerstag, 10. Dezember, fand die zweite Diplomfeier statt. Der Philosoph und Publizist Ludwig Hasler hielt dieses Mal die Festansprache.
Die Zukunft sei nicht mehr das, was sie einmal war, zitierte er Karl Valentin. „Doch Sie haben in Zukunft offenbar noch etwas vor, sonst hätten Sie sich nicht den Ruck gegeben und noch eine Weiterbildung gemacht“, wandte sich Hasler an die Absolventinnen und Absolventen. Gerade heute sei es wichtig, sich für die Zukunft zu rüsten. Jeder zweite Arbeitsplatz würde wegen der zunehmenden Digitalisierung hinfällig. „Roboter übernehmen Arbeiten – sie sind seriöser und billiger. Also muss der Mensch sich sputen und sich fragen: was kann ich, was die Maschine nicht kann?“ Im Detail wisse er zwar nicht genau, was die Studierenden jetzt als Master in Management of Social Services, in psychosozialer Beratung oder Business Information Management machen würden, doch simpel sei ihre Aufgabe wohl nicht. Somit seien sie schon fast gerettet, denn Roboter würden nur banalere Tätigkeiten übernehmen können. „Sie haben jetzt vieles gelernt: Methodenwissen, Faktenwissen, Modellwissen, Strategiewissen. Sind Sie jetzt neu programmiert?“ Doch für die Zukunft reiche es nicht, Wissen zu haben. Man müsse damit auch etwas Schlaues anfangen. Dazu brauche es Leute wie die Diplomandinnen und Diplomanden. Menschen, die sich selber wandeln würden und nochmals durchstarten wollen, sich auch künftig neue Ideen zutrauen würden und ihr angeeignetes Wissen jederzeit anhand ihrer praktischen Erfahrungen revidieren würden.
Für die musikalische Umrahmung der Feierlichkeiten sorgte an beiden Feiern das Ostschweizer Jazztrio „Blue Moon“.