Brainfood ist in aller Munde. Doch welche Nahrung soll tatsächlich in den Mund, damit das Gehirn profitiert? Eines vorweg: Lebensmittel können Sie nicht klüger machen. Aber eine kluge Wahl trägt dazu bei, dass Sie länger und konzentrierter bei der Sache sind und Ihr Geist sein volles Potential entfaltet.
Je komplexer, desto besser
Das menschliche Gehirn ist ein wahrer Energiefresser. Es macht zwar nur etwa zwei Prozent des Körpergewichts aus, verbraucht aber gut 20 Prozent der Kalorien, die wir täglich zu uns nehmen.
Wenn es darum geht, sich mit Energie zu versorgen, spielen Kohlenhydrate eine wichtige Rolle. Bei ihnen verhält es sich aber anders als beim Unterrichtsstoff: Je komplexer, desto besser. Komplexe Kohlenhydrate, wie sie hauptsächlich in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst vorkommen, halten den Blutzuckerspiegel konstant. Einfache Kohlenhydrate, zum Beispiel aus Süssigkeiten und Weissmehlprodukten, lassen ihn dagegen rasant ansteigen aber ebenso rasant wieder sinken. Das führt schneller zur Erschöpfung – körperlich und geistig. Wenn Sie ein Gericht aus Kichererbsen essen, lachen sie länger, als nach einem Teller Spaghetti. Und ganze Trauben halten Sie fitter als Traubenzuckerwürfel, auch wenn die Packung etwas anderes vorgaukelt.
Kerngesunde Nüsse
Wichtig für unser Gehirn sind auch die richtigen Fette. Ungesättigte Fette sollte man vorziehen. Diese enthalten Omega 3-Fettsäure, die für eine normale neuronale Funktion notwendig sind: Ihre Salatsauce mischen sie sich deshalb besser selbst, zum Beispiel mit Raps- oder Leinöl. Mit Fertigdressings haben Sie den Salat zwar schneller, aber Sie haben – gesundheitlich gesehen – auch schneller den Salat. Nebst hochwertigen Ölen sind Avocado, Algen und Fisch wie zum Beispiel Lachs gute Omega-3-Quellen. Und nicht zu vergessen: Samen und Nüsse. Ein sehr ideales Fettsäuremuster weisen Leinsamen und Baumnüsse auf.
Nüsse und Samen sind darüber hinaus auch gesunde Eiweisslieferanten. Sie enthalten Aminosäuren, die Bausteine der Eiweisse, die eine wichtige Rolle fürs Gehirn spielen. Zum Beispiel die durchblutungsfördernde Aminosäure Arginin, wie sie in Kürbiskernen reichlich enthalten ist. Oder Tryptophan: Diese Aminosäure, sie kommt besonders in Cashew-Kernen, Haselnüssen und Erdnüssen vor, wird im Gehirn ins Glückshormon Serotonin umgewandelt. Nüsse und Kerne sind also wahre Stimmungsmacher. Weiter enthalten sie beachtliche Mengen an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die Körper und Geist fit halten. Studentenfutter ist also für Studierende sehr geeignet, auch wenn der Name nicht daher kommt.
Geistige Bewegung hält das Gehirn fit
Übrigens: Wenn Sie mental gefordert sind, müssen Sie nicht mehr essen, als wenn Sie sich einen belanglosen Film anschauen. Denn ob man an nichts denkt oder gerade schwere Kopfarbeit leistet, hat auf den Energiebedarf unseres Gehirns keinen grossen Einfluss, wie Forscher herausgefunden haben. Auf die allgemeine Hirngesundheit wirkt es sich aber auf jeden Fall gut aus, wenn Sie sich geistig bewegen – wie zum Beispiel bei einer Weiterbildung. Also bleiben Sie dran!