Die Blätter fallen von den Bäumen und bald die ersten Schneeflocken vom Himmel. Wenn man morgens das Haus verlässt, ist es dunkel. Beim Heimkommen ebenso. Wie schön wäre doch ein Winterschlaf! Aber wer kann sich das leisten? Dr. Klüger verrät Strategien, die das Gemüt in der kalten und dunklen Jahreszeit erhellen.
Strategie 1: Die Sonne ins Herz holen
Bei Schnee, Matsch und Kälte reift in einigen der Wunsch, an einen wohltemperierten Ort zu fliehen. Man muss aber nicht zwingend verreisen, damit einem warm ums Herz wird. Manchmal reicht ein Buch. Dieses ist selbst im täglichen Pendelverkehr zur Arbeit schnell gezückt und lässt die Zeit im Zug wie im Flug vergehen. Schaffen Sie sich ein paar Bücher an, von denen Sie denken, dass Sie ihre Stimmung an kalten, dunklen Tagen heben könnten oder die Sie zumindest in andere Welten eintauchen lassen. Gute Bücher gibt es en masse: ob im Brockenhaus, in der Bibliothek, bei Freunden oder an den Bücherflohmärkten der FHS St.Gallen.
Strategie 2: Von innen her einheizen
An Orten mit besonders rauem Wetter oder besonders hartem Winter sind die Menschen besonders gut darin, die Gemütlichkeit zu leben. So zelebrieren die Skandinavier zum Beispiel die «hyggelige» und «koselige» Wohnkultur. Und die Friesen trotzen Wind und Sturm mit Heissgetränken – vom «Schietwettertee» bis zum «Pharisäer». Solche scheinbar kleinen Dinge machen die kalte Jahreszeit angenehmer. Nebst Glühwein dürfen es also ruhig noch mehr der heissen Getränke sein. Wer will, kann diese beispielsweise mit Zimt, Kardamom, Pfeffer oder Ingwer anreichern. Diese Gewürze riechen und schmecken nicht nur gut, sondern wirken auch noch wärmend.
Strategie 3: Licht statt Benzin tanken
Schlechte Laune und Müdigkeit – typische Symptome des Winterblues – haben nicht selten mit einem Mangel an Licht zu tun. Unglücklicherweise braucht es in den Wintermonaten noch viel mehr Motivation, sich draussen aufzuhalten – zumindest bei denjenigen, die mit Wintersport nichts anfangen können. Wenn das auch auf Sie zutrifft, dann gönnen Sie sich doch wenigstens im Alltag ein bisschen Tageslicht unter freiem Himmel – zum Beispiel, indem Sie eine Strecke zu Fuss gehen, statt den Bus oder das Auto zu nehmen. Nicht nur das Licht, auch Bewegung hebt die Stimmung.
Strategie 4: Talente auffrischen
Viele Aktivitäten, die im Sommer selbstverständlich sind, verunmöglicht der Winter richtiggehend: Wohl geniessen Sie dann kaum Zeit im Garten, baden im See oder schiessen Tore auf dem Fussballplatz. Zwar haben Sie aufgrund dieser äusseren Bedingungen einen Freipass, um auf dem Sofa zu sitzen und fernzusehen. Das macht Sie auf Dauer aber nicht glücklicher. Statt sich vom TV berieseln zu lassen und zunehmend der Passivität zu verfallen, können Sie sich auch ein Winter-Hobby zulegen, das Sie jederzeit für sich in den eigenen vier Wänden ausüben können. Malen oder stricken Sie etwas oder frischen Sie Ihre Fremdsprachenkenntnisse auf. Spätestens wenn Sie dann eine selbstgemachte kuschelige Decke oder ein eigenes Gemälde in den Händen halten, verbessern sich Ihre Laune und Ihr Selbstbewusstsein aufgrund des Erfolgserlebnisses automatisch.
Strategie 5: Kontakte warmhalten
Wenn es kalt ist, tendiert man ein wenig dazu, sich in seiner eigenen Höhle zu verkriechen. Dabei würden ein paar gesellige Stunden genau in dieser Zeit nicht schaden. Falls es Sie zu viel Überwindung kostet, das Haus zu verlassen, dann laden Sie jemanden zu sich ein – sofern Sie solche kennen, die sich nach draussen wagen. Servieren Sie ein Heissgetränk (Strategie 2) – ob mit oder ohne Schuss – oder gleich ein gutes Essen. Wenn Sie möchten, können Sie sich mit Ihrem Besuch über gute Bücher austauschen (Strategie 1) oder von Ihrem neuen Hobby (Strategie 4) erzählen.
Wie immer gilt: Probieren geht über Studieren.