Im Rahmen seiner Masterarbeit befasste sich unser Weiterbildungs-Absolvent David Ruess mit dem Nutzen eines digitalen Finanzassistenten für Schweizer Banken. Diese Analyse floss in die Digitalisierungsstrategie der St.Galler Kantonalbank ein. Vor gut einem Jahr führte die Bank den Finanzassistenten ein.
Um es gleich vorweg zu nehmen: auch andere Finanzinstitute bieten ihren Kundinnen und Kunden inzwischen persönliche, digitale Finanzassistenten an. Denn diese Dienstleistung, im Fachjargon nennt man es Personal Finance Management (PFM), ist ein gutes Instrument, um die Kundschaft an sich zu binden. David Ruess: «Im Kampf gegen sinkende Margen, müssen sich Banken neue Wege zur Kundenbindung überlegen». Die zunehmende Digitalisierung im Bankengeschäft dafür zu nutzen, ist eine Möglichkeit.
Wer bereits E-Banking nutzt, kann mit dem Finanzassistenten ein persönliches Budget erstellen, Ausgaben kategorisieren und seine Finanzen managen. Ruess: «Die Kunden erhalten eine sehr gute, transparente Übersicht über ihre regelmässigen Ausgaben.» Die Daten seien für die Bank selbstverständlich nicht auswertbar und auch die Beraterinnen und Berater hätten keinerlei Einsicht in diese vertraulichen Informationen.
Überzeugende Analyse
David Ruess leitet die Niederlassung Diepoldsau der St.Galler Kantonalbank (SGKB). Vor gut drei Jahren schloss er am Weiterbildungszentrum FHS St.Gallen den Executive MBA (EMBA) ab. In seiner Masterarbeit beschäftigte er sich mit der Frage: PFM – eine sinnvolle Lösung für Schweizer Banken? Dabei arbeitete er sehr eng mit den Verantwortlichen für Digital Banking zusammen. Ausserdem recherchierte er im Internet, befragte verschiedene Experten sowie über 350 potentielle PFM-Nutzer. Die Erkenntnisse analysierte er und leitete daraus konkrete Handlungsempfehlungen ab. Mit dem Resultat, dass Ruess zusammen mit dem Team Digital Banking die Geschäftsleitung von der Einführung des PFM überzeugen konnten. Seit Oktober 2016 steht den Kundinnen und Kunden der SGKB der Finanzassistent zur Verfügung. «Die Rückmeldungen dazu sind durchwegs positiv», freut sich David Ruess.
Wertvoller Austausch
Ruess hat nicht nur von dieser unmittelbar für seinen Arbeitgeber nutzbaren Masterarbeit profitiert während seines EMBA-Studiums. «Für meine persönliche Weiterentwicklung war die Weiterbildung ebenfalls sehr wertvoll». Zudem habe er den Austausch mit den anderen Studierenden aus anderen Branchen sehr geschätzt. «Ich erhielt spannende Einblick in mir fremde Branchen und lernte viel über Leadership».
Zur Person: David Ruess (35) ist verheiratet und wohnt in Heerbrugg. In seiner Freizeit treibt er gerne Sport und geniesst in einer geselligen Runde ein leckeres Essen mit einem guten Tropfen.
Ansichten des digitalen Finanzassistenten der St.Galler Kantonalbank (Bilder zur Verfügung gestellt):